Es handele sich um die Fracht eines Handelsschiffs, teilte die israelische Antikenbehörde mit. Lage und Winkel der Ladung ließen darauf schließen, dass das Schiff in den Gewässern in einen Sturm geraten war und Schiffbruch erlitt.

Die Behörde wusste von der Existenz des gesunkenen Schiffes, allerdings war der Standort des Wracks nicht bekannt. Die Unterwasserarchäologen gehen davon aus, dass das Wrack lange Zeit mit Sand bedeckt war und bei den jüngsten Stürmen freigelegt wurde. Es lag rund 200 Meter vor der Küste des Ortes Bet Jannai nördlich von Netanja.

Fracht war offenbar für Tempel oder Theater bestimmt

An Bord des Wracks fanden sich unter anderem bis zu sechs Meter lange Marmorsäulen und teilweise verzierte Kapitelle. Offenbar sollte damit ein Tempel oder ein Theater ausgestattet werden. Die Stücke waren teilweise unbearbeitet und teilweise verziert. Das klärt die Frage der Forscher, wie architektonische Elemente aus dem Herkunftsland an ihren Bestimmungsort transportiert wurden – eben nicht immer sofort einsatzfähig. Sie wurden wohl auch noch vor Ort gestaltet.

Die fast 1800 Jahre alte Ladung aus der Römerzeit stammt wahrscheinlich aus der Ägäis, dem Schwarzen Meer, der Türkei oder Griechenland und war vermutlich für einen der Häfen an der südlichen Levanteküste wie etwa Aschkelon, Gaza oder möglicherweise Alexandria bestimmt. Es ist das erste Mal, dass im östlichen Mittelmeerraum ein derartiger Fund gemacht wurde.

Immer wieder werden in Israel spektakuläre antike Überbleibsel entdeckt. Unsere Bildergalerie gibt einen Überblick: 

suc/nf (kna/jewishpress.org)