Der 1. Februar markiert den Beginn des chinesischen Neujahrsfestes. Auch bekannt als Frühlings- oder Mondscheinfest läutet es nach dem Winter die wärmere Jahreszeit ein und wird in China und mehreren ostasiatischen Ländern groß gefeiert. Traditionell kommen die Familien zu diesem Anlass zusammen: Es wird viel und gut gegessen und die Kinder bekommen oft Geldgeschenke in roten Päckchen, die als “hong bao” bekannt sind.
Mit dem Beginn des Mondjahres fällt auch der Wechsel des chinesischen Tierkreises zusammen. Ein kompletter Zyklus erstreckt sich über 12 Jahre, wobei jedes Jahr durch ein Tier repräsentiert wird. Mehrere Geschichten ranken sich um die Tierkreiszeichen: Eine Legende besagt, dass der Jadekaiser – eine wichtige chinesische Gottheit – alle Tiere zu einem “Großen Rennen” eingeladen hatte. Die ersten 12 gewannen seine Gunst.
Die 12, die es in der Reihenfolge ihres Erscheinens geschafft haben, sind Ratte, Ochse, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund und Schwein.
Trotz Corona wird das chinesische Neujahr vielerorts gefeiert
Das Jahr des Tigers
Laut dem chinesischen Horoskop steht die Raubkatze für Mut, Abenteuer, Optimismus, Durchsetzungskraft und Risikobereitschaft. Menschen, die 2022 geboren werden, sind nach dem chinesischen Horoskop Tiger. Ebenso wie Geburtstagskinder aus den Jahren 1926, 1938, 1950, 1962, 1974, 1986, 1998 oder 2010.
Zu den bekanntesten Tiger-Persönlichkeiten gehören Queen Elizabeth II., Stevie Wonder, Jon Bon Jovi, Leonardo DiCaprico, Lady Gaga und Shawn Mendes.
Jedes Tierjahr ist außerdem mit einem der fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall oder Wasser verbunden. Genauer gesagt ist 2022 also das Jahr des Wassertigers.
Bedrohte Wildkatzen
Tiger gehören zu den den am stärksten bedrohten Großkatzen der Welt. Vor einem Jahrhundert gab es noch 100.000 wilde Tiger weltweit. 2010 durchstreiften nur noch 3.200 die Wildnis des asiatischen Kontinents. Die Hauptgründe für ihr Aussterben sind die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume, die Jagd auf sie und illegale Wilderei. Bis 2022 haben sich 13 “Tigerländer” – darunter Kambodscha, China, Indien, Malaysia, Russland, Thailand und Vietnam – dazu verpflichtet, die Population der Wildkatzen zu verdoppeln. Unterstützt wird dieses Ziel vom World Wide Fund for Nature (WWF).
Tiger haben die Menschen von jeher fasziniert. Als Trophäen gejagt, als Gegner gefürchtet, als majestätische Kreaturen verehrt und geliebt. Auch in Musik, Literatur, Kunst und Film wurden die gestreiften Wildtiere oft und gerne dargestellt.
Dieser Artikel wurde aus dem Englischen adaptiert.