Nahe der Stadt Kavala im Norden Griechenlands ist am späten Samstagabend ein Frachtflugzeug vom Typ Antonow An-12 abgestürzt. Acht Menschen waren an Bord, wurde inzwischen von der ukrainischen Fluggesellschaft Meridian bestätigt. Niemand überlebte das Unglück. Wegen giftigen Rauchs wurden die Anwohner in der Umgebung aufgefordert, die Fenster geschlossen zu halten und ihre Klimaanlagen nicht anzuschalten.

11,5 Tonnen Munition

Serbiens Verteidigungsminister Nebojsa Stefanovic erläuterte vor Journalisten in Belgrad, bei der Ladung habe es sich um Munition für Mörser gehandelt, die in Serbien produziert werde. Das Flugzeug habe alle erforderlichen Genehmigungen für den Transport nach Bangladesch gehabt. Behauptungen von Medien, dass die Antonow Waffen von Serbien in die Ukraine transportieren sollte, wies der Minister zurück.

Die Fracht sei am Samstagabend am Flughafen der serbischen Stadt Nis verladen worden, sagte Stefanovic weiter. Anschließend habe sich die viermotorige Propellermaschine auf den Weg gemacht. Vorgesehene Zwischenstopps waren nach seinen Worten Jordanien und Saudi-Arabien.

Im griechischen Luftraum hatte der Pilot jedoch Probleme mit dem Triebwerk gemeldet und eine Notlandung auf dem Flughafen Kavala beantragt. Dorthin schaffte es die Crew jedoch nicht mehr, der Flieger stürzte rund 40 Kilometer vom Flughafen entfernt ab.

Schon vor dem Absturz brannte die Maschine

Nach Angaben des Online-Flugtrackers Flightradar24, zeigt die Flugroute, dass sich die Antonow über der nördlichen Ägäis nahe der griechischen Halbinsel Chalkidiki befand und dann Richtung Kavala umkehrte. Handy-Aufnahmen von Anwohnern dokumentieren, dass das Flugzeug schon vor dem Absturz brannte.

Zunächst rückte ein Großaufgebot von Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei an, dann zogen sich die Rettungskräfte von der Unglücksstelle zurück und forderten auch Journalisten und Zuschauer auf, die Gegend sofort zu verlassen. Man warte auf Spezialkräfte, zwei Kollegen seien mit Atembeschwerden ins Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Feuerwehrmann dem Staatssender ERT.

Es sei großes Glück, dass die Maschine nicht über bewohntem Gebiet abgestürzt sei, erklärten Augenzeugen des Unglücks aus dem Dorf Paleochori. Die Antonow sei sehr nah an Häusern vorbeigerast. Beim Absturz zerstörte das Flugzeug Strommasten, in den umliegenden Dörfern fiel vorübergehend der Strom aus.

haz/ack/se/AR (dpa,afp, rtr, flightradar24.com)