Die Deutsche Lufthansa (LH) plädiert für eine Corona-Impfpflicht für ihr Flugpersonal. “Als weltweit operierende Airline befürworten wir eine verpflichtende Impfung für unsere Crews und brauchen darüber hinaus eine Möglichkeit zur Erfassung der Impfdaten”, sagte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser der “Bild am Sonntag”. Zur Begründung verweist der Konzern darauf, mit Hongkong habe gerade das erste internationale Flugziel eine Impfung für Piloten und Flugbegleiter vorgeschrieben. “Bei den Hongkong-Crews müssen die Mitarbeiter vor Abflug allgemein angeben, ob sie die Einreisebestimmungen erfüllen. Dazu gehört in Hongkong eben auch die Corona-Impfung”, so ein LH-Sprecher. Die Lufthansa geht davon aus, dass Kanada und die USA bald ähnliche Regelungen erlassen werden.

Die Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss will Kabinenpersonal kündigen, das sich nicht gegen das Coronavirus impfen lässt. Das bestätigte das Unternehmen in Zürich kürzlich. Die Fluggesellschaft hatte im August die Impfpflicht für Besatzungen eingeführt. Bis zum 1. Dezember müssen alle vollständig geimpft sein. Wer sich weigere, müsse voraussichtlich Ende Januar 2022 mit der Kündigung rechnen, heißt es.

Deutschland | Flughafen München | Swiss Air

Eine Swiss-Maschine auf dem Flughafen München

Auch die ungarische Billiggesellschaft Wizz Air will vom 1. Dezember an bei ihren Flügen nur noch Mitarbeiter einsetzen, die vollständig gegen Corona geimpft sind.

Eine Impfpflicht gilt auch für alle Beschäftigten der amerikanischen Fluggesellschaft United Airlines. Mehr als 96 Prozent der 67.000 Mitarbeiter hätten die Anforderung erfüllt, bestätigte Firmenchef Scott Kirby. Knapp 600 Beschäftigte, die eine Vakzin-Gabe ablehnen, werden derzeit laut Kirby entlassen.

Am Wochenende verpflichteten weitere US-Fluggesellschaften wie American Airlines, Alaska Airlines und Jet Blue ihre Mitarbeiter zu Corona-Impfungen. Das berichten die “New York Times” und das “Wall Street Journal” unter Berufung auf Rundschreiben an die Beschäftigten. 

Neuseeländische Fluglinie will nur geimpfte Passagiere 

Nur noch vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Passagiere will die neuseeländische Fluglinie Air New Zealand ab dem 1. Februar auf ihren internationalen Strecken befördern.”Das ist die neue Realität internationaler Reisen. Viele Länder lassen Ungeimpfte ohnehin nicht einreisen”, begründete Air New Zealand-Chef Greg Foran die Entscheidung. Neuseeland, das sich wegen der Pandemie strikt abgeschottet hat, möchte seine seit März 2020 geschlossenen Grenzen Anfang des nächsten Jahres wieder öffnen.

se/fab (afp, dpa, ap, rtr, bild.de)