Russlands Präsident Wladimir Putin hat dem Westen vorgeworfen, eine Invasion Russlands und der Krim vorbereitet zu haben. Die NATO habe Bedrohungen an den Grenzen Russlands aufgebaut, sagte Putin bei der Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau. Die Ukraine habe sich mit NATO-Waffen aufgerüstet und so eine Gefahr dargestellt.
Moskau habe immer wieder versucht, ein Abkommen für eine internationale Sicherheitslösung zu erzielen, doch “der Westen wollte nicht auf Russland hören – sie hatten andere Pläne”. Der militärische Sondereinsatz, wie Russland den Krieg gegen die Ukraine nach wie vor bezeichnet, sei eine notwendige und rechtzeitige Maßnahme gewesen – und die einzig richtige Entscheidung, sagte der Kremlchef.
Putin würdigt den Einsatz in der Ukraine
Putin würdigte den Einsatz der russischen Streitkräfte in der Ukraine. Die Soldaten kämpften im Donbass in der Ostukraine für die Sicherheit Russlands.

09. Mai 2022: Die Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau
Gleichzeitig warnte der Kremlchef vor einem neuen Weltkrieg. Der Ausgang des Zweiten Weltkrieges bedeute nicht nur die Verpflichtung, das Andenken derer zu erhalten, die den Nazismus besiegt hätten. Aufgabe sei es, “wachsam zu sein und alles zu tun, damit sich die Schrecken eines globalen Krieges nicht wiederholen”, sagte Putin.
Der Krieg ist in Russland angekommen
Der Krieg scheint zudem in Russland angekommen zu sein. Putin sagte den Angehörigen verletzter und getöteter Soldaten Hilfe zu. “Der Tod jedes Soldaten und Offiziers ist für uns schmerzhaft”, sagte er. “Der Staat wird alles tun, um sich um diese Familien zu kümmern.” Die Soldaten und Freiwilligen, die im Donbass im Einsatz seien, kämpften für ihr Vaterland und für seine Zukunft. Der Präsident beendete seine Rede mit einem Schlachtruf an die versammelten Soldaten: “Für Russland! Für den Sieg! Hurra!”

Militärparade am 09. Mai in Moskau: Die Ehrengarde defiliert
Russland feiert an diesem Montag, dem 09. Mai, den 77. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Der für Russland heilige Feiertag wird überschattet von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der Kreml spricht dabei nicht von Krieg, sondern von einer “militärischen Spezial-Operation”. Dieses Mal war kein ausländischer Staatschef bei der Parade zu Gast. Die mit einem Großaufgebot an Uniformierten gesicherte Innenstadt glich einer Festung.
nob/rb (dpa, rtr, afp)