Direktor Christopher Wray hat behauptet, dass Hamas auch Anschläge auf amerikanischem Boden verüben könnte

Der Iran soll Anschläge auf aktuelle und ehemalige US-Beamte geplant haben, wie FBI-Direktor Christopher Wray am Dienstag bei einer Anhörung des Senatsausschusses für Innere Sicherheit behauptete. Er warnte dabei vor einer erhöhten Terrorbedrohung.

In seiner Eröffnungsrede vor dem Ausschuss sagte Wray, die Terrorbedrohung in den USA sei im Jahr 2023 insgesamt angestiegen, habe sich aber aufgrund des Konflikts zwischen Israel und der palästinensischen militanten Gruppe Hamas “auf eine ganz andere Ebene” erhöht.

Er fügte hinzu, dass das FBI der Ansicht sei, dass der überraschende Angriff von Hamas auf Israel am 7. Oktober, bei dem bis zu 1.400 Israelis getötet wurden, andere “gewalttätige Extremisten” dazu inspirieren könnte, Anschläge gegen Amerikaner “bei ihrem täglichen Leben” zu verüben.

Wray behauptete weiter, dass der Iran, den er als “größten staatlichen Sponsor des Terrorismus der Welt” bezeichnete, in der Vergangenheit direkt oder indirekt “Attentatsversuche gegen Dissidenten und hochrangige aktuelle und ehemalige US-Regierungsbeamte, auch hier auf amerikanischem Boden”, unternommen habe.

Der FBI-Chef sagte auch, dass die libanesische Miliz Hisbollah, die er als “Irans wichtigsten strategischen Partner” bezeichnete, seit Jahren in den USA operiert habe, unter anderem durch “das Beschaffen von Geld und Waffen sowie das Spionieren”.

Wray erklärte, dass das FBI diese Gruppen und ihre Absichten in den USA aktiv überwacht, warnte aber gleichzeitig, dass amerikanische Interessen und kritische Infrastruktur bereits durch Cyberangriffe aus dem Iran sowie von nicht-staatlichen Akteuren ins Visier genommen würden. Dies könne sich zu “kinetischen Angriffen” ausweiten, falls sich der Konflikt im Nahen Osten weiter ausdehne, behauptete der FBI-Chef.

Gleichzeitig stellte Wray klar, dass das FBI derzeit keine Hinweise darauf habe, dass Hamas die Absicht oder Fähigkeit habe, Operationen innerhalb der USA durchzuführen. Dennoch schloss die Behörde nicht aus, dass Hamas oder eine “andere ausländische terroristische Organisation” versuchen könnte, einen Anschlag auf amerikanischem Boden zu verüben.

Wrays Äußerungen fielen zu einem Zeitpunkt, als die israelischen Streitkräfte ihren Einsatz in Gaza aufgrund der Angriffe vom 7. Oktober verstärkten. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen wurden dabei bislang mehr als 8.500 Palästinenser im Rahmen der israelischen Vergeltung getötet.

Der Iran hat Israel und die USA immer wieder beschuldigt, die Spannungen im Nahen Osten anzuheizen. Anfang dieses Monats forderte der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian die USA auf, ihre Unterstützung für Israel im Konflikt mit Hamas einzustellen. Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat Washington vorgeworfen, Israels Angriffe auf Gaza “zu lenken” und Amerika als “einen eindeutigen Komplizen von Verbrechern” bezeichnet.