Sie war eine der meistfotografierten Frau der Welt. Sobald Prinzessin Diana in der Öffentlichkeit auftauchte, klebten Paparazzi an ihr und dokumentierten jeden Schritt, jede Bewegung – und jedes ihrer Outfits. Daher sind viele ihrer Kleider und Roben bis heute legendär und unvergessen – wie etwa das “Rache-Kleid”. Diana trug es bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt nachdem die Trennung von ihr und Prinz Charles und dessen Affäre mit Camilla Parker-Bowles öffentlich bekannt wurde.

Lady Diana mit einem knappen schwarzen Cocktailkleid mit Chiffonschal, in den Händen eine Clutch, neben ihr zwei Herren mit Smoking.

Das “Rache-Kleid”, entworfen von Christina Stambolian. Darin besuchte Diana 1994 die Serpentine Gallery in London

Mit diesem Kleid lenkte sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich und ließ Charles und Camilla gegen sie blass aussehen. Ein 100-Punkte-Erfolg für Diana – so offenherzig war sie vorher selten zu sehen gewesen.

Dianas Looks beeinflussen bis heute zahlreiche Modemacher. So lehnte der 2021 verstorbene Star-Designer Virgil Abloh eine seiner letzten Kollektionen an Dianas Stil an. In der Vogue sagte er: “Sie war eine starke Persönlichkeit, die trotz ihrer Position ihren eigenen Geschmack hatte, und das kam in der Kleidung zum Ausdruck.”

Diana sitzt ganz alleine auf einer Bank vor dem Taj Mahal, einem gigantischen Grabmal aus weißem Marmor.

Diana vor dem Taj Mahal: Lila Rock, lachsfarbene Jacke, die knalligen Farben vor dem weißen Marmor sind kein Zufall

Manche von Dianas Kleidern hängen inzwischen in privaten Sammlungen, andere werden in Museen ausgestellt.

Auktion bei Sotheby’s New York

Wenn sie versteigert werden, erzielen sie hohe Summen – auch bei der nun bei Sotheby’s London zur Auktion stehenden Samtrobe in der Farbe Dunkeviolett wird mit einem Erlös von bis zu 120.000 US-Dollar (ca.113.000 Euro) gerechnet. Das auberginefarbene Kleid ist eine Kreation des Designers Victor Edelstein und stammt aus dem Jahr 1989. Edelstein hat einige ihrer ikonischsten Kleider entworfen, so auch die dunkelblaue Samtrobe, die Diana bei einem Besuch im Weißen Haus in Washington getragen hat, und die als “Travolta-Kleid” berühmt wurde.

Diana im dunkelblauen Samtkleid und John Travolta im Smoking tanzen miteinander, umringt von weiteren Partygästen.

Prinzessin Diana und John Travolta 1985 im Weißen Haus

Elizabeth und David Emanuel: Es begann mit dem Brautkleid

Diana hatte einige Lieblingsdesigner und -designerinnen. Elizabeth und David Emanuel gehörten dazu, die ihr legendäres Brautkleid entwarfen – ein rauschendes Wunder aus elfenbeinfarbenem Seidentaft mit einer fast acht Meter langen Schleppe. Vor der Hochzeit am 29. Juli 1981 mit dem damaligen Prinz Charles war dieses Kleid eins der bestgehüteten Geheimnisse.

Diana posiert sitzend in einem voluminösen Brautkleid auf einer Treppe, umringt von ihrer Schleppe und einem langen Schleier.

Später sagte Diana, der Hochzeitstag sei der traurigste Tag in ihrem Leben gewesen.

Auch nach der Hochzeit blieb Diana der Marke Emanuel treu und füllte ihren Kleiderschrank mit zahlreichen Entwürfen des Designerpaars. Bei einem Besuch in Venedig 1985 trug Diana diesen auffälligen Emanuel-Mantel mit ebenso auffälligem Hut und stach in dem strahlenden Blau des Mantels aus der Gruppe hervor.

Diana beim Spaziergang in einer Gruppe von Männern in dunklen Anzügen und Marineuniformen. Neben ihr geht ein kirchlicher Würdenträger in einem weiß-rot-schwarzen Gewand.

Selbst der bunt gekleidete Kleriker wirkt farblos gegen das intensive Blau von Dianas Mantel

Dianas enger Freund: Gianni Versace

Auch Modezar Gianni Versace kleidete die Prinzessin ein. Schwer war das im Übrigen für keinen Designer – denn Diana hatte die Maße eines Models. Sie war groß und sehr schlank – und manchmal schien sie sogar ihren Gatten zu überragen. Versace und Diana waren eng befreundet. Der Designer wurde nur wenige Wochen vor dem Unfalltod der Prinzessin 1997 vor seinem Haus ermordet.

Dreierkombi mit Diana in Versace, links ein Lila langes fließendes Kleid, Mitte: ein fliederfarbenes Kostüm, rechts ein türkises bodenlanges seidenglänzendes Kleid.

Versace, Versace und nochmal Versace

Legendär ist auch Dianas “Versace-Kleid” – ein weißes knöchellanges Stück Stoff, bestickt mit bunten Metallstücken. 2015 erzielte es bei einer Auktion 200.000 US-Dollar (ca 180.000 Euro). Das eigens für sie angefertigte Designerstück trug sie erstmals 1991 bei einem Fotoshooting. 

Kurz nach ihrem plötzlichen Tod druckte das Magazin “Hapers Bazaar” das Bild auf dem Cover ab. Der aufwendige Dress soll die erste Kreation von Gianni Versace (1946 – 1997) für Lady Di gewesen sein.

Catherine Walker: opulent und sachlich

Eine weitere Lieblingsdesignerin Dianas war Catherine Walker. Sie war verantwortlich für viele bunte, flatterige und weit ausladende Kleider. Aber auch für Kostüme mit klaren Linien. Und immer dabei: der passende Hut. So tat es Diana ihrer Schwiegermutter Queen Elizabeth gleich, von der sie im Übrigen auch diese modische Geste übernommen hatte: Sie legte bei Staatsbesuchen Wert darauf, dass sich die Landesfarben ihrer Gastgeber in der Farbe ihrer Kleidung wiederfanden.

Dreierkombi: Diana mit einem rosafarbenen Rüschenkleid und passendem Blumenstrauß, Mitte: rosa.wei-gestreiftes Satin mit passendem Hut, Rechts: Lockeres rosa Kleid mit Puffärmeln, Diana winkt.

Dreimal Catherine Walker

Das “Elvis-Kleid”

Zu Dianas berühmtesten Looks gehört das sogenannte “Elvis-Kleid” von Catherine Walker. Sie trug es zu mehreren Anlässen und kombinierte es mit verschiedenen Accessoires. Es ist schulterfrei, knöchellang und hat einen hohen Beinschlitz. Der Stoff ist mit Perlen und Pailletten bestickt, ebenso wie der dazugehörige Bolero. Erstmals trug sie das Kleid bei einem Empfang in Hong Kong 1989.

 

Zweierkombi Diana im weißen bestickten Schlauchkleid und Bolero-Jäckchen. Links bis zu den Oberschenkeln, rechts eine Nahaufnahme ihrer Büste.

Das “Elvis-Kleid”

Modedesignern Catherine Walker sagte einmal über Diana und das Elvis-Kleid: “Es war nicht nur das Kleid, das strahlte, sondern auch sie selbst.”

Das Elvis-Kleid wurde dem Victoria and Albert Museum in London gestiftet, wo es auch heute noch zu bewundern ist.