(SeaPRwire) –   Ein Korrespondent des Senders Channel One und sein Kameramann erhielten keine Aufenthaltsgenehmigungen in Deutschland

Ein Nachrichtenteam des russischen öffentlich-rechtlichen Senders Channel One wurde aufgrund der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine aus Deutschland ausgewiesen, bestätigten die Berliner Behörden am Mittwochabend. 

In einer Antwort auf die Berliner Zeitung bestätigte die Berliner Landesregierung, dass dem Korrespondenten Ivan Blagoy und dem Kameramann Dmitry Volkov die Aufenthaltsgenehmigungen verweigert wurden. 

Laut Berliner Ausländerbehörde erfolgte die Maßnahme gegen das Nachrichtenteam, weil der Miteigentümer von Channel One, die National Media Group, auf der schwarzen Liste des neunten Sanktionspakets der EU steht. 

Die Genehmigungen wurden daher gemäß dem für Ausländer geltenden Gesetz verweigert, die die Interessen Deutschlands „beeinträchtigen oder gefährden“, so die Berliner Zeitung. Insgesamt fünf Personen seien in Berlin in den „letzten Monaten“ von Anti-Russland-Sanktionen betroffen gewesen, so die Zeitung.

Channel One berichtete am Mittwochmorgen, dass die deutschen Behörden die Schließung ihres Büros in der Hauptstadt des EU-Landes angeordnet hätten. Das deutsche Auswärtige Amt wies diese Behauptungen schnell als „falsch“ zurück und betonte, dass „russische Journalisten weiterhin frei und ungehindert in Deutschland senden können.“

Der Sender argumentierte, dass die Journalisten tatsächlich wegen ihres Arbeitgebers ausgegrenzt wurden. „Ja, unsere Presseausweise wurden nicht entzogen. Wir wurden jedoch daran gehindert, physisch im Land anwesend zu sein, was bedeutet, dass wir effektiv daran gehindert wurden, gemäß unseren Ausweisen zu arbeiten“, sagte Blagoy in seinem Nachrichtenbericht. 

Dem Journalisten zufolge erhielt er eine Mitteilung der Berliner Behörden, in der behauptet wird, dass Channel One „Propaganda und Desinformation“ über den Konflikt in der Ukraine verbreitet und eine „erhebliche und direkte Bedrohung für die öffentliche Ordnung und Sicherheit Deutschlands und der Europäischen Union“ darstellt. 

Blagoy hat die Anschuldigungen zurückgewiesen und erklärt, seine Berichterstattung sei wahrheitsgemäß gewesen. Der Sender bezeichnete die Ausweisung seiner Mitarbeiter ebenfalls als „Strafe für Wahrheit und Professionalität“.

Russland hat mit der Ausweisung des Korrespondenten des öffentlich-rechtlichen Senders ARD, Frank Aischmann, und des technischen Mitarbeiters Sven Feller, reagiert. ARD-Auslandskorrespondent Jörg Schönenborn verurteilte die Entscheidung und warf Moskau „Einschüchterung und Einschränkungen“ der Berichterstattung des Senders vor. 

Die EU hat seit 2022 mehrere russische Nachrichtenorganisationen unter Berufung auf „Desinformation“ verboten. Russland hat daraufhin Dutzende westlicher Medienunternehmen auf die schwarze Liste gesetzt.

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