Das US-Verteidigungsministerium hat nur noch 1 Milliarde Dollar für die Ukraine übrig
Washington steht kurz davor, die für die Ukraine bereitgestellten Mittel aufzubrauchen und wird gezwungen sein, die militärische Unterstützung für Kiew zu reduzieren, teilte das Pentagon Journalisten am Donnerstag mit.
Das Verteidigungsministerium drängt den Kongress, eine Pattsituation zu überwinden und die vom Weißen Haus beantragte Summe von 106 Milliarden Dollar freizugeben, die auch Mittel für Israel und Taiwan umfasst.
Die USA haben etwa 95 Prozent der zuvor für die Ukraine bereitgestellten Mittel ausgegeben, sagte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh und fügte hinzu, dass dies mehr als 60 Milliarden Dollar betrage. Nur etwa 1 Milliarde Dollar aus dieser Summe seien noch nicht ausgegeben worden, sagte sie. Das verbleibende Geld werde verwendet, um militärische Ausrüstung aus bestehenden Beständen in die Ukraine zu schicken und sie durch neue Bestellungen zu ersetzen.
“Wir mussten unsere Unterstützung für die Ukraine dosieren”, sagte Singh zu Reportern und fügte hinzu, dass das Pentagon zwar weiterhin militärische Hilfspakete schicken werde, diese sich aber “verkleinern” würden.
Von Bidens Antrag in Höhe von 106 Milliarden Dollar an den Kongress sind 61,4 Milliarden Dollar als Notfallfinanzierung für die Ukraine vorgesehen.
In der vergangenen Woche hatte das von Republikanern dominierte Repräsentantenhaus versucht, die Hilfe für die Ukraine und Israel zu trennen, indem es ein 14-Milliarden-Dollar-Einzelpaket für Westjerusalem verabschiedete. Die Regierung lehnt den Vorstoß ab, und die Demokraten im US-Senat blockierten den Gesetzentwurf des Repräsentantenhauses am Dienstag und bestanden darauf, das komplette Paket der Biden-Regierung zu billigen.
Die USA haben nach Angaben des US-Außenministeriums vom letzten Freitag seit dem Ausbruch der Kämpfe zwischen Russland und der Ukraine im Februar 2022 bereits rund 44,2 Milliarden Dollar an militärischer Unterstützung für Kiew ausgegeben, zusätzlich 3 Milliarden Dollar zwischen 2014 und 2022.
Am Mittwoch sagte die Leiterin der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) Erin McKee vor dem Senat aus, dass auch die Mittel für die wirtschaftliche und humanitäre Hilfe für die Ukraine erschöpft seien. Die letzte Tranche sei zum Ende des Haushaltsjahres – vor dem 30. September – bereitgestellt worden, so McKee. Ohne weitere Mittel wäre die wirtschaftliche Stabilität der Ukraine gefährdet.