(SeaPRwire) –   Sechs von zehn Deutschen haben nach Angaben des Magazins Stern erklärt, dass sie das Vorgehen West-Jerusalems gegen die palästinensische Enklave nicht unterstützen

Aktuell ist ein Großteil der Deutschen gegen die andauernde Militäroperation Israels in Gaza. Das zeigt eine Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Magazins Stern durchgeführt hat. Demnach lehnen 61 Prozent der Befragten das Vorgehen West-Jerusalems ab, nur noch ein Drittel befürwortet es. Die öffentliche Meinung hat sich damit innerhalb eines halben Jahres offenbar ins Gegenteil verkehrt, berichtet der Stern.

Der militärische Konflikt zwischen Israel und der im Gazastreifen ansässigen palästinensischen militantengruppe Hamas geht in den siebten Monat. Er war im vergangenen Oktober ausgebrochen, als die Hamas einen Überraschungsangriff auf israelische Gebiete startete, die an die Enklave grenzen. Bei dem Angriff wurden etwa 1.200 Israelis getötet, und über 200 wurden von den Kämpfern als Geiseln genommen.
West-Jerusalem reagierte mit einer massiven Bombardierung des Gazastreifens, gefolgt von einer groß angelegten Bodenoffensive. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden des Gazastreifens forderten die Aktionen Israels mehr als 36.000 Todesopfer in dem Küstenstreifen.

Noch im November, weniger als einen Monat nach Beginn des Konflikts, befürworteten laut Stern die meisten Deutschen das Vorgehen West-Jerusalems und berief sich dabei auf die Ergebnisse einer weiteren Forsa-Umfrage. Zu diesem Zeitpunkt befürworteten 62 Prozent der Befragten die israelische Militäroperation und 31 Prozent lehnten sie ab.

Der Meinungsumschwung erstreckt sich über ein breites politisches Spektrum in Deutschland. So lehnen die Anhänger fast aller großen politischen Kräfte im Land die fortgesetzten Militäraktionen ab, darunter die Sozialdemokraten von Bundeskanzler Olaf Scholz, seine Koalitionspartner, die Grünen, und die größte Oppositionskraft, die Union. Auch die Anhänger der rechtsgerichteten Partei Alternative für Deutschland (AfD) lehnen die Militäraktion mehrheitlich ab.

Die Umfrage wurde am 30. und 31. Mai durchgeführt und umfasste insgesamt 1.003 Befragte in ganz Deutschland.

Berlin war in den vergangenen Monaten einer der entschiedensten Unterstützer West-Jerusalems. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Nation verpflichtet, die Sicherheit Israels aus eigenem nationalen Interesse zu gewährleisten. Dies ist eine von mehreren Maßnahmen, die der Sühne für den Holocaust dienen.

Als der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Karim Khan, im Mai Haftbefehle gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Gallant beantragte, erklärte Berlin, dass es sich „an das Gesetz halten“ und der Entscheidung des Gerichtshofs Folge leisten werde. Die Haftbefehle wurden gegen die israelischen Minister sowie drei Hamas-Anführer wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gaza-Konflikt beantragt.

West-Jerusalem reagierte darauf, indem es die beantragten Haftbefehle als antisemitisch brandmarkte und „zivilisierte Nationen“ aufforderte, jegliche Festnahmebefehle gegen seine Anführer zu boykottieren. Der israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, appellierte auch ausdrücklich an Berlin und argumentierte, es habe die Verantwortung, „diesen Kompass neu auszurichten“. Die Bundesregierung lehnte eine Stellungnahme zu diesen Forderungen ab.

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