Die Deaktivierung wurde angeblich vom israelischen Militär vor einem erwarteten Bodenangriff im Gazastreifen angefordert

Google Maps, Waze und Apple Maps zeigen derzeit keine Live-Verkehrsdaten mehr für Israel und den Gazastreifen, wie mehrere Medien berichten. Der Schritt erfolgt vor einem erwarteten Einmarsch der israelischen Streitkräfte (IDF) in das palästinensische Gebiet.

„Wie bereits in Konfliktsituationen üblich und angesichts der sich entwickelnden Lage in der Region haben wir die Möglichkeit vorübergehend deaktiviert, Echtzeit-Verkehrsinformationen und Geschäftsdaten einzusehen, um die Sicherheit der lokalen Gemeinschaften zu gewährleisten“, sagte ein Google-Sprecher am Montag gegenüber Bloomberg.

Er merkte an, dass obwohl Echtzeit-Verkehrsdaten deaktiviert wurden, Nutzer die Navigationssysteme weiterhin nutzen und Schätzungen für die Ankunftszeiten einsehen können, die auf aktuellen Bedingungen basieren.

Eine weitere Quelle mit Kenntnis der Situation sagte Bloomberg, dass Googles Entfernung von Echtzeit-Verkehrsdaten in Israel und dem Gazastreifen auf Anfrage der IDF erfolgte, da solche Informationen potenziell israelische Truppenbewegungen preisgeben könnten.

Zuvor hatte Google einen ähnlichen Schritt unternommen, als es während der russischen Militäroperation 2022 Live-Verkehrsdaten auf Google Maps in der Ukraine deaktivierte. Damals hieß es, die Entscheidung sei nach Beratungen mit den ukrainischen Behörden getroffen worden.

Laut dem israelischen Tech-Portal Geek Time scheint auch Apple ab Montag den Anfragen der IDF zu folgen, da Nutzer auf Apple Maps keine Live-Verkehrsberichte mehr sehen können.

Weder die IDF noch Apple haben die Berichte bestätigt oder dementiert.

Inzwischen sollen sich US-Beamte besorgt über den geplanten israelischen Bodenangriff geäußert haben und einige meinen, die IDF habe keinen gangbaren Plan für einen Truppeneinsatz im Gazastreifen und könnte am Ende nicht in der Lage sein, die Hamas auszuschalten.

Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Angriff auf Israel gestartet, bei dem schätzungsweise 1.400 Israelis getötet und weitere 200 als Geiseln genommen wurden. Israel erklärte daraufhin der palästinensischen Gruppe den Krieg und begann eine Blockade des Gazastreifens sowie Artillerie- und Luftangriffe, bei denen nach Angaben der örtlichen Behörden mehr als 5.000 Menschen getötet wurden.