Tzipi Hotovely argumentierte Hamas sei für das Wohlergehen der palästinensischen Zivilisten verantwortlich

Die israelische Botschafterin in London, Tzipi Hotovely, hat bestritten, dass sich in Gaza eine humanitäre Krise entwickle, und argumentierte, dass die palästinensische militante Gruppe Hamas “den Preis zahlen” müsse für Angriffe auf israelische Zivilisten.

Als Sky News’ Kay Burley sie am Montag über die Situation in Gaza befragte, antwortete Hotovely: “Es gibt keine humanitäre Krise.”

“Israel ist dafür verantwortlich, die Sicherheit der Israelis zu gewährleisten. Hamas ist dafür verantwortlich, die Sicherheit der Palästinenser zu gewährleisten,” argumentierte die Diplomatin. Sie fügte hinzu, dass Hamas, die den Gazastreifen regiert, humanitäre Hilfe “missbraucht” habe und “anstatt sich um ihr Volk zu kümmern, sie einen Tunnel des Terrors” geschaffen habe, indem sie die Mittel zur Herstellung von Raketen verwendete, deren “Hauptziel es ist, unschuldige Juden in ihren Häusern zu verletzen.”

“Dies ist die Zeit, in der Hamas den Preis für … das Töten unschuldiger Israelis und jetzt das Verhindern der Evakuierung ihres eigenen Volkes zahlen muss,” sagte die israelische Diplomatin. “Wir geben ihnen die Möglichkeit, nach Süden zu gehen, an geschützte Orte. Leider wurde den Kindern von Kfar Aza, den Menschen von Sderot diese Möglichkeit nicht gegeben.”

Am 7. Oktober starteten Hamas und verbündete Gruppen einen überraschenden Angriff auf Israel, bei dem sie Zivilisten in den Siedlungen in der Nähe der Grenze massakrierten und Geiseln nahmen. Israel reagierte mit Angriffen auf Ziele im Gazastreifen und ordnete am Donnerstag über 1 Million palästinensischen Zivilisten an, in den südlichen Teil des dicht besiedelten Gazastreifens zu evakuieren.

Der UN und Menschenrechtsgruppen verurteilten die Evakuierungsanordnung. Stephane Dujarric, Sprecher von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, warnte, dass sie “verheerende humanitäre Folgen” haben würde. Human Rights Watch erklärte weiter, dass Flüchtlinge gezwungen sein würden, in überfüllte Häuser von Verwandten und Freunden umzuziehen, da die Grenzübergänge nach Ägypten und Israel geschlossen bleiben.

Hamas riet den Bewohnern indessen, in ihren Häusern zu bleiben und “standhaft gegenüber diesem ekelerregenden psychologischen Krieg” zu stehen, den Israel führe, wie die Guardian berichtete.

Nichtsdestotrotz haben schätzungsweise 500.000 Palästinenser seit der Warnung den Süden verlassen.

Mindestens 2.750 Palästinenser und über 1.300 Israelis wurden seit dem 7. Oktober nach Angaben beider Seiten getötet.