Die Social-Media-Plattform wird wegen Bedenken zur psychischen Gesundheit verklagt

Die Generalstaatsanwälte von 41 US-Bundesstaaten und Washington, DC haben eine Bundesklage gegen Instagram und dessen Mutterkonzern Meta eingereicht. Sie werfen der beliebten Social-Media-Plattform vor, zu einer andauernden psychischen Gesundheitskrise unter jungen Menschen beizutragen.

„Meta hat mächtige und beispiellose Technologien genutzt, um junge Menschen und Teenager anzulocken, einzubeziehen und letztendlich in ihre Gewalt zu bringen“, heißt es in der Klageschrift, die am Dienstag vor einem Bundesgericht in Kalifornien eingereicht wurde. Zudem steht darin, dass „Profit ihr Motiv ist.“

Die Klage behauptet, dass Meta junge Menschen absichtlich dazu verleitet hat, die Dienste in einem suchtartigen Maße zu nutzen, indem verschiedene Methoden angewendet wurden, um sicherzustellen, dass sie so viel Zeit wie möglich damit verbringen. Dies, obwohl Meta sich dessen bewusst war, dass junge Menschen anfälliger dafür sind, die Zustimmung ihrer Peergroup zu suchen, häufig in Form von “Likes” ihres Online-Inhalts, fügt der Vorwurf hinzu.

„Soziale Medien-Unternehmen, darunter Meta, haben zu einer nationalen Jugend-Krise in der psychischen Gesundheit beigetragen, und sie müssen dafür zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James, eine der Amtsträger, die die Klage unterzeichnet haben.

Außerdem wird behauptet, dass Meta „irreführende“ Methoden angewendet hat, um die Gefahren seines Produkts zu verschleiern und damit gegen Verbraucherschutzgesetze verstoßen hat. Zudem soll Daten von Kindern unter 13 Jahren gesammelt worden sein – ein Verstoß gegen den Children’s Online Privacy Protection Act.

In einer Stellungnahme sagte Meta, man sei „enttäuscht darüber, dass anstatt produktiv mit Unternehmen der Branche zusammenzuarbeiten, um klare und altersgerechte Standards für die vielen Apps zu schaffen, die Teenager nutzen, sich die Generalstaatsanwälte für diesen Weg entschieden haben.“ Meta fügte hinzu, man habe bereits über 30 Tools eingeführt, um Teenager und ihre Familien zu unterstützen.

Meta sowie verschiedene andere Soziale Medien-Unternehmen sehen sich in den Vereinigten Staaten bereits mit hunderten Klagen von Familien und Schulbezirken wegen der negativen Auswirkungen auf die Entwicklung junger Menschen konfrontiert. Die am Dienstag eingereichten Klagen stellen jedoch die bislang größte rechtliche Maßnahme dar.

Bereits Anfang dieses Jahres wurde eine Klage von Anwälten eingereicht, die mehr als 100 Familien in den USA vertreten. Darin wurde behauptet, dass Produkte sozialer Medien wie Meta, Snapchat und TikTok junge Menschen schädigen. Der Fall ist noch anhängig.

Im März des vergangenen Jahres verbot ein russisches Gericht Facebook und Instagram im ganzen Land und bezeichnete deren Mutterkonzern Meta als „extremistisch“. In einer Anhörung warfen Moskaus Sicherheitsdienste Meta vor, eine „alternative Realität“ zu fördern, in der „der Hass auf Russen neu entfacht wurde“. Außerdem wurde behauptet, das soziale Netzwerk male ein falsches Bild des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine.