Staatsanwälte wollen Trump mit Maulkorb zum Schweigen bringen

Der Bezirksrichterin Tanya Chutkan hat eine redigierte Kopie eines Regierungsantrags veröffentlicht, in dem der Sonderermittler Jack Smith um einen “eng definierten” Maulkorb für den ehemaligen Präsidenten Donald Trump in einem Strafverfahren wegen einer angeblichen Verschwörung zur Anfechtung der Präsidentschaftswahlen 2020 gebeten hat.

Das Büro des Sonderermittlers behauptete, dass Trump in Truth Social “abfällige und aufwieglerische öffentliche Beiträge fast täglich über die Bürger des District of Columbia, das Gericht, die Staatsanwälte und mögliche Zeugen” verbreitet hat.

Trumps Äußerungen seien “dazu bestimmt, das öffentliche Vertrauen in eine Institution – das Justizsystem – zu untergraben und das Vertrauen in und die Einschüchterung von Einzelpersonen – das Gericht, den Geschworenenpool, Zeugen und Staatsanwälte”, schrieben sie in der vergangenen Woche eingereichten und am Freitag veröffentlichten Klage, in der sie Parallelen zu “seiner vorherigen öffentlichen Desinformationskampagne bezüglich der Präsidentschaftswahlen 2020” zogen.

Trump wetterte gegen den enthüllten Antrag und argumentierte, dass er “im Wahlkampf gegen eine inkompetente Person” sei, die das Justizministerium und die Bundespolizei FBI “instrumentalisiert” habe, um seinen politischen Gegner zum Schweigen zu bringen.

“Wie sonst könnte ich erklären, dass Jack Smith VERRÜCKT ist oder Crooked Joe INKOMPETENT?”, tobte er.

Ein Sprecher von Trumps Wahlkampfteam, Steven Cheung, beschuldigte Biden auch, “Trump auf korrupte und zynische Weise seiner Rechte aus dem Ersten Verfassungszusatz zu berauben”.

Trump soll am 4. März nächsten Jahres wegen Bundesverschwörungsvorwürfen im Zusammenhang mit seinen angeblichen Versuchen, die Wahlen 2020 zu kippen, vor Gericht gestellt werden, entschied Richterin Tanya Chutkan letzten Monat und wies den Antrag von Trumps Anwälten auf Vertagung des Bundesverfahrens bis April 2026 zurück. Der Ex-Präsident hat den Fall als politisch motiviert bezeichnet und behauptet, er sei unfair ins Visier genommen worden, um ihn als Anwärter bei der Präsidentschaftswahl 2024 auszuschalten.

Trumps Anhänger haben argumentiert, dass Richterin Chutkan nicht unparteiisch sei und sich selbst für befangen erklären sollte. Chutkan hat selbst January-6-Demonstranten härtere Strafen auferlegt als von den Staatsanwälten gefordert und Dutzende von ihnen ins Gefängnis geschickt. Sie hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie den “Stop the Steal”-Protest glaubt, der in einen Aufruhr ausartete, sei ein Angriff auf die US-Demokratie unter der Leitung von Trump gewesen.